Fokus auf den Kontext: Der Mehrwert der Einbettung theoretischer Ansätze der Systemtransformation in Programmtheorien

  • Dinges, M. (Autor:in und Vortragende:r)
  • Christiane Kerlen (Autor:in und Vortragende:r)
  • Kathleen Toepel (Autor)
  • Knöbel, S. (Autor)

Aktivität: Vortrag ohne Tagungsband / VorlesungPräsentation auf einer wissenschaftlichen Konferenz / Workshop

Beschreibung

Die Transformation des Energiesystems ist eine wesentliche Voraussetzung zum Erreichen der Klimaziele. Das Energieforschungsprogramm (EFP) leistet wesentliche Beiträge zur Energiewende. Um diese Beiträge näher zu analysieren und gleichzeitig Handlungsbedarfe aufzuzeigen, die über den direkten Einflussbereich eines Forschungsprogramms hinausgehen, hat die begleitende Evaluation des 7. EFP die Programmtheorie mit der Mehrebenenperspektive der Systeminnovation (Geels et al. 2017) und dem Konzept der „transformativen Outcomes“ (Ghosh et al. 2020, Ghosh et al. 2021) kombiniert (Dinges et al. 2022). Demnach sind drei wesentliche Prozesse, über die die Energiewende vorangetrieben werden kann, der Aufbau von neuen Innovationsfeldern, die Erweiterung und Etablierung von entstehenden Innovationsfeldern sowie ein „Umdenken“ in etablierten Systemen. Um diese Transformationsprozesse im Energiesystem zu erfassen, wurde ein Fragenset für die Befragung von Programmakteuren entwickelt (Knöbel et al. 2023). Diese Einschätzung zum Entwicklungsstand der Energiewende ermöglicht ein besseres Verständnis der Transformationsmechanismen, zu denen das EFP beiträgt.

Ergebnisse der Basisanalyse der Evaluation von 2022 zeigen, dass das 7. EFP gute Beiträge zur Technologieentwicklung und Förderung von Innovationen sowie zur Demonstration und Anwendung von neuen Lösungen in neuen Kontexten leistet. Relevante Bedarfe für die Energiewende, die über die Ausrichtung eines Forschungsprogramms hinausgehen, werden jedoch wenig unterstützt (Dinges et al. 2023). Im Beitrag wird ein Zeitvergleich zu den Ergebnissen der zweiten Basisanalyse 2024 vorgestellt, der es ermöglicht, die Einschätzungen zur Entwicklung der Transformationsprozesse zu bewerten, mögliche Zusammenhänge herzustellen, sowie aktuelle Handlungsbedarfe abzuleiten. Stärken und Schwächen dieser Form der Kontextualiserung von Evaluationsergebnissen werden diskutiert.

Die Evaluationsergebnisse dienen auch der Gestaltung des Nachfolgeprogramms, das als missionsorientiertes Forschungs- und Innovationsprogramm angelegt ist und damit einem neuen Ansatz von FTI-Politik folgt, der sich auf die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen konzentriert, und andere dafür relevante Politikfelder und Maßnahmen mit einbezieht. Die empirischen Ergebnisse zu den Transformationsprozessen können genutzt werden die Zielorientierung von FTI zu schärfen, FTI-Instrumente anzupassen und Vorhaben auch auf transformative Wirkungen auszurichten.
Zeitraum19 Sept. 2024
Ereignistitel27. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Evaluation: Transdisziplinarität - Impulse für und durch Evaluation?
VeranstaltungstypKonferenz
OrtPotsdam, DeutschlandAuf Karte anzeigen
BekanntheitsgradInternational

Research Field

  • Innovation Policy and Transformation

Schlagwörter

  • Evaluation
  • Systemtransformation