Beschreibung
UNTERSUCHUNG DER N-DYNAMIK IN EINEM MONTANEN WALDÖKOSYSTEM - SIGNIFIKANZ DER GASFÖRMIGEN N-VERLUSTE Mag. Elisabeth Rigler Betreuung: · Univ.-Doz. Dr. Martin Gerzabek (ÖFZS) · Dr. Sophie Zechmeister-Boltenstern (FBVA) · Prof. Dr. Roland Albert (Universität Wien) Stickstoff ist ein Makronährstoff für Pflanzen und in Waldökosystemen von größter Bedeutung. Er beeinflußt direkt die Biomasseproduktion der Bäume und wird in Böden durch mikrobielle Aktivität umgewandelt. In Form von Nitrat, Stickoxiden oder Lachgas kann Stickstoff zu Umweltproblemen führen. Im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes "Bilanzierung von Stoff-Flüssen in einem Waldökosystem im Kalkalpin unter besonderer Berücksichtigung der Stickstoff-Flüsse" werden die Stickstoffein- und -austräge in einem montanen Waldstandort in Achenkirch (Tirol) quantifiziert. Meine Aufgabe umfaßt die Bestimmung von N2O-Emissionen sowie die Analyse der mikrobiellen Umwandlungen des Stickstoffs im Boden. Die N2O-Emissionen werden zwei Mal pro Monat mittels sechs "geschlossener" Kammern am Standort gemessen. Hierfür wurden Holzrahmen (1 x 1 m) in den Boden eingesetzt. Für den Zeitraum der Messungen werden Plexiglaskuppeln auf die Holzrahmen geschraubt und Gasproben nach 0, 2 und 4 Stunden entnommen. Die Konzentrationen von N2O, CH4 und CO2 werden am Gaschromatographen analysiert. Einmal pro Monat werden Bodenproben für die Analyse der mikrobiellen Umwandlungen des Stickstoffs entnommen. Im Labor bestimme ich den Gehalt an mineralischem Stickstoff (Nitrat, Ammonium), den Anteil des Stickstoffs in der mikrobiellen Biomasse und das Vorhandensein leicht verfügbaren Kohlenstoffs (extrahierbare Glukoseäquivalente). Weiters werden die Stickstoffbruttomineralisation mittels Ionenaustauschersäckchen sowie die Nettomineralisation untersucht. In einem weiteren Versuch wurde 15N-KNO3 auf eine kreisförmige Fläche (Æ 80 cm) appliziert. Ziel dieses Versuches ist die Verfolgung der Verlagerung des markierten Stickstoffs, der Weg seiner Umwandlung in andere Stickstoff-Spezies sowie seines Einbaus in mikrobielle und pflanzliche Biomasse. Dafür wurden N2O-Emissionen gemessen und Bodenproben nach 0, 2 und 4 Wochen entnommen. In diesen wird der Gehalt an Nitrat, Ammonium und Biomasse-N bestimmt. Nach 4 Wochen wurden Pflanzen und deren Wurzeln abgeerntet sowie die Laubstreu eingesammelt. Die seit Mai dieses Jahres gemessenen N2O-Emissionen schwanken zwischen 8 und 18 µg N2O-N m-2 h-1 und liegen damit deutlich unter den im Wienerwald gemessenen Werten (30 bis 80 µg N2O-N m-2 h-1). Bei meiner ersten Messung Anfang Mai konnte ich einen Abbau von N2O von 5 µg N2O-N m-2 h-1 messen. Dies wurde bis jetzt nur in stickstofflimitierten Wäldern in Reinluftgebieten beobachtet.Zeitraum | 6 Okt. 1998 |
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Ereignistitel | Diplomanden-/Dissertantenseminar |
Veranstaltungstyp | Sonstiges |
Bekanntheitsgrad | International |
Research Field
- Nicht definiert