Beschreibung
Eine aktive Teilnahme der Bevölkerung an Mitigation und Adaptionsprozessen ist für das Erreichen international gesetzter Klimaziele unerlässlich. Dabei stellt neben der Schaffung entsprechender Bedingungen erfolgreiches Engagement zur aktiven Umsetzung von nachhaltigeren Verhaltensmustern einen wichtigen Erfolgsfaktor dar. Hier hat sich in bisherigen Forschungsergebnissen zur Unterstützung von Verhaltensänderung gezeigt, dass existierende Lösungen häufig zu stark auf Stakeholder*innenbedürfnisse ausgerichtet sind, Endnutzer*innen insgesamt ungenügend oder zu verallgemeinert einbeziehen (e.g. Adams et al., 2021) und Erkenntnisse aus der Verhaltenspsychologie ungenügend berücksichtigen (Fielding et al., 2014; Gifford, 2011; Griskevicius et al., 2012; Schmitt et al., 2020). Zudem wird riskiert, diversitätsspezifische Benachteiligungen nicht nur weiterzutragen, sondern zu verstärken, indem entwickelte Lösungen bereits marginalisierte Personengruppen ausschließen und aus dem Prozess des gesellschaftlichen Wandels hinausdrängen (Harrington et al., 2009; Padilla-Rivera et al., 2020; Sareen & Haarstad, 2018). Aktuell sind Behavior Change Support Systeme (zum Beispiel Apps) zur Förderung nachhaltigkeitsorientierter Verhaltensänderung (in den zentralen Bereichen Ernährung, Energienutzung, Mobilität) nicht genügend befähigt, erzielbare und erzielte Erfolge verständlich, greifbar und unter Berücksichtigung von Diversitätsaspekten personalisiert zu vermitteln. Unter Nutzer*innen besteht zudem deutliche Unsicherheit, mit welchen Handlungen am wirkungsvollsten zum Klimaschutz beigetragen werden kann. An diesem Bedarf setzt das Projekt Sustainable Behaviour Benefits Communication and Competency Building for All (Biscuit4All) mit der folgenden Forschungsfrage an: Wie kann digital gestützte Kompetenzbildung und Erfolgsvermittlung zu klimabewusster Energienutzung, Mobilität und Ernährung gender- und diversitätssensitiv umgesetzt werden? In diesem Beitrag möchten wir erste Ergebnisse aus einer Literature Review präsentieren, die sich mit dem bisherigen Forschungsstand zu der Rolle von Einkommen, Geschlecht und Alter in der Übernahme von nachhaltigen Konsumpraktiken in den Bereichen Ernährung, Energienutzung und Mobilität beschäftigt hat. Diese Ergebnisse werden die nächsten methodischen Schritte des Projekts informieren, u.a. Cultural Probing mit Personen mit diversitätsspezifischen Benachteiligungen, Stakeholderinterviews sowie die Entwicklung eines Handbuchs für das diversitätssensible Design von Behavior Change Support Systeme.Zeitraum | 28 Sept. 2023 |
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Ereignistitel | Netzwerktreffen Konsum Neu Denken |
Veranstaltungstyp | Konferenz |
Ort | Wien, ÖsterreichAuf Karte anzeigen |
Bekanntheitsgrad | National |
Research Field
- Ehemaliges Research Field - Capturing Experience
- Ehemaliges Research Field - Experience Measurement