Überbrückung der Lücke zwischen Intention und körperlicher Aktivität unter Stress: Eine EMA Interventionsstudie zum Einfluss post-intentionaler Faktoren

Andreas Hoetzinger, David Haag (Betreuer:in), Jens Blechert (Betreuer:in)

Publikation: AbschlussarbeitMasterarbeit

Abstract

Theoretischer Hintergrund: Obwohl Intention ein starker Prädiktor für physische Aktivität (PA) ist, besteht e innerhalb von Personen (Within-Subjects) eine Lücke Diskrepanz zwischen Intention und PA von ca. 25 – 48 %, 25-48 %, die durch postnach-intentionale Prädiktoren wie Handlungsplanung und Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) verringert werden kann. Unklar ist, ob dies auch unter akuten Stressbedingungen der Fall ist; aufgrund reduzierter Selbstregulationsfähigkeiten könnte die positive Wirkung von Handlungsplanung/SWE auf intendierter PA verringert sein. Ziel dieser Arbeit war es zu untersuchen, ob eine Intervention mit Implementierungsintentionen Implementation Intentions (IIs) inkl. Barriere-Management dem prognostizierten negativen Einfluss von Stress auf intendierte PA entgegenwirken kann.

Methode: Gering bis moderat aktive Teilnehmende im Alter von 18 bis 60 Jahren wurden randomisiert der Interventions- (n = 29) oder Kontrollgruppe (n = 35) zugeteilt. Über 28 Tage beantworteten diese zwei Mal tägliche Umfragen mittels Smartphone-basiertem Ecological Momentary Assessment. Erfasst wurden dabei u. a. PA Intention (dichotom), Handlungsplanung und , SWE (alle prospektiv) sowie momentanerund Stress (alle prospektiv) undsowie die Umsetzung der intendierten PA (dichotom; retrospektiv). Mithilfe von Linear Generalized Mixed Models wurde einerseits auf Level 1 die prädiktive Wirkung postnach-intentionaler Faktoren und Stress (und deren Interaktion) auf intendierte PA untersucht sowie die Wirkung der Intervention auf Level 2.

Ergebnisse: Die Intentions-PA Lücke lag bei 38.9 %. Hypothesenkonform wirkten sich Handlungsplanung (OR = 1.02(β = .00473) und SWE (OR = 1.02) (β = .00486) positiv und Stress negativ (OR = 0.98) ( = .00408) auf die Umsetzung intendierter PA aus (alle ps < .001). Wider Erwarten zeigten sich keine statistisch signifikanten Interaktionen zwischen Stress*SWE auf intendierte PA (OR = 1.00β = .000043, p = .292406) und Stress*Handlungsplanung auf intendierter PA (OR = 1.00β = .000098, p = .09974). Entgegen der Annahme wurde die negative Beziehung zwischen Stress und intendierter PA nicht durch die Gruppe moderiert (OR = 1.00)β = .00034, p = .995872).

Diskussion: Akuter Stress (v. a. Zeitdruck) wirkt sich negativ auf intendierte PA aus und scheint – zumindest auf Trendlevel – die positive Wirkung von Handlungsplanung zu reduzieren. Die Intervention mit IIs konnte die negativen Effekte von Stress nicht verringern. Zukünftige Interventionen (z. B. Just-In-Time adaptive Interventionen) sollten eine spezifische Stress-Management-Komponente enthalten.
OriginalspracheDeutsch
QualifikationMaster of Science
Gradverleihende Hochschule
  • Paris Lodron University Salzburg (PLUS)
Betreuer/-in / Berater/-in
  • Haag, David, Betreuer:in
  • Blechert, Jens, Betreuer:in, Externe Person
Datum der Bewilligung7 Aug. 2022
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2023

Research Field

  • Exploration of Digital Health

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