Abstract
Innovationen werden als Schlüssel zur Lösung großer gesellschaftspolitischer Herausforderungen
wie den Klimawandel gesehen, sodass es im Interesse der Politik ist, sogenannte
Umweltinnovationen zu forcieren. Da die Herstellung von Zement massive CO2-Emissionen
bedingt und in Österreich für etwa 3,5% und auf globaler Ebene für schätzungsweise etwa 8% der
anthropogenen CO2-Emissionen verantwortlich ist, kommt die Zementindustrie zunehmend in den
klimapolitischen Fokus. Wie die vorliegende Arbeit zeigt, werden dabei lediglich inkrementelle
Innovationen nicht ausreichen um eine signifikante Emissionsreduktion zu realisieren. Unter
Berücksichtigung der Komplexität des Innovationsprozesses und der pfadabhängigen Entwicklung
von Technologien, ist das zentrale Ziel der Arbeit, innovationspolitische Strategien zu erarbeiten,
die einen grundlegenden Wandel zu einer CO2-armen Zementindustrie ermöglichen. Aufbauend
auf konzeptionellen Ansätzen aus der evolutorischen Innovationsökonomik werden in dieser Arbeit
zeitabhängige Strategien unter expliziter Berücksichtigung der Anwender des Baustoffes Zement
vorgeschlagen. Neben einer adäquaten umweltpolitischen Rahmensetzung und der Schaffung
einer strategischen Orientierung, die als Leitplanke für die Selbstorganisation des Systems dient,
orientieren sich die zeitabhängigen Strategien an den verschiedenen Phasen des technologischen
Wandels. Eine fehlerfreundliche Ausgestaltung der Strategien ist dabei ebenso zentral wie die
Konzepte der Nische und des Zeit- oder Handlungsfensters ("window of opportunity"). Neue CO2-
arme Zemente, die Abscheidung und Nutzung von CO2 oder dessen umstrittene, unterirdische
Speicherung sind potenzielle techno-ökonomische Lösungen für den Übergang zur CO2-armen
Zementindustrie in Österreich.
As innovations are considered key solutions to great sociopolitical challenges such as climate
change, the enforcement of so-called "eco-innovations" is an important issue in politics. In the
context of discussions on climate change policy, the cement industry has become the centre of
attention as a result of its considerably high levels of CO2-emissions. In Austria, the fabrication of
cement accounts for approximately 3.5% of the anthropogenic CO2-emissions, worldwide for about
8%. As the present thesis shows, incremental innovations will not suffice in order to bring about a
significant reduction in emissions. Taking account of the high complexity of innovation processes
and path-dependent developments of technologies, the central issue of this thesis is to develop
innovation policy strategies in order to enable a fundamental technological change to a low carbon
cement industry in Austria. Based on conceptual approaches of evolutionary economics and in due
consideration of the users of the building material in question, this thesis proposes time-dependent
strategies in innovation policy. Besides an adequate environmental policy framework and the
development of a strategic orientation serving as guidelines for the self-organization of the system,
the time-dependent strategies follow the various stages of technological change. In order to provide
for a successful transition, strategies for innovation policy are based on an error-tolerant design of
the relevant measures, the concept of the niche as well as the idea of the "window of opportunity".
New low carbon cements, the utilization of CO2 or whose controversial storage are potential
techno-economical options for the transition to a low carbon cement industry in Austria.
Originalsprache | Deutsch |
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Gradverleihende Hochschule |
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Betreuer/-in / Berater/-in |
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Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2012 |
Research Field
- Ehemaliges Research Field - Innovation Systems and Policy