Aufbau von Selbstwirksamkeitserwartungen zur körperlichen Bewegungsaktivierung (ein coachingbasierter Ansatz)

Simon Holzinger, David Haag (Betreuer:in), Jens Blechert (Betreuer:in)

Publikation: AbschlussarbeitMasterarbeit

Abstract

Hintergrund: Selbstwirksamkeit, also die Überzeugung Verhalten erfolgreich durchführen und aufrechterhalten zu können, gilt laut diverser Literaturquellen übereinstimmend als wichtiger Prädiktor körperlicher Aktivität. Um entsprechende Verhaltensänderungen zu fördern, wäre demzufolge eine Erhöhung von Selbstwirksamkeit ein potenziell erfolgversprechender Ansatzpunkt. Die individuelle Coaching-Intervention der vorliegenden Studie zur Förderung körperlicher Aktivität setzt u. a. hier an und fördert durch alltagsbezogenes Barriere-Management sowie Wenn-Dann-Handlungspläne (Implementation Intentions) gegebenenfalls die Selbstwirksamkeitserwartung. Es wird methodisch geprüft, ob die Teilnehmenden der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe im Prä-Post-Vergleich eine signifikante Zunahme der Selbstwirksamkeitsüberzeugung hinsichtlich der Aufrechterhaltung von PA (= physische Aktivität) aufweisen.

Methodisches Vorgehen: Die Teilnehmenden (N = 73) wurden gemäß dem vorliegenden RCT-Design der Studie (RCT = randomized controlled trial) randomisiert der Interventionsgruppe mit motivationspsychologischem Coachinggespräch bzw. einer Kontrollgruppe zugeteilt. Die so zugeteilten Teilnehmenden schätzten im größeren Rahmen einer Prä- bzw. Postbefragung u. a. mit 6 Items ihre Selbstwirksamkeitserwartung hinsichtlich der Aufrechterhaltung körperlicher Aktivität ein. Die Selbstwirksamkeitserwartung der Teilnehmenden wurde mithilfe eines Summenwertes der Items als Selbstwirksamkeitsscore operationalisiert. Analysiert wurden hierbei mithilfe einer 2*2 Mixed-ANOVA der 2-stufige Gruppenfaktor von Interventionsgruppe und Kontrollgruppe sowie der Faktor der Messwiederholung von Prä- zu Postbefragung.

Ergebnisse: Der Interaktionseffekt aus Gruppenzugehörigkeit (IG/KG) und Prä-Post-Befragung erwies sich als nicht signifikant F(1, 71) = 3.75, p = .057 η 2 part = .05. Der Haupteffekt der Messwiederholung von Prä- und Postbefragung ist mit F(1, 71) = 0.10, p = .795, η 2 part = .00 als nicht signifikant zu betrachten. Der Haupteffekt der Gruppenzugehörigkeit wies keine Signifikanz auf F(1, 71) = 0.10, p = .762, η 2 part = .00.

Diskussion: Entgegen der im Vorfeld formulierten Hypothese deutet das Analyseergebnis nicht auf einen signifikanten Anstieg der Selbstwirksamkeit infolge der Coaching-Intervention hin. Dies könnte sich allerdings durch die Rekrutierung einer größeren Zahl an Teilnehmenden oder durch längere Erhebungszeiträume in künftigen Forschungsansätzen ändern. Künftige Forschungsansätze könnten zwar mithilfe längerer Erhebungszeiträume die Gewöhnungsphase zur Bildung von PA-Routinen verlängern, sind aber auch angehalten die fragile zeitliche Stabilität von II-Interventionen zu beachten.
OriginalspracheDeutsch
QualifikationMaster of Science
Gradverleihende Hochschule
  • Paris Lodron University Salzburg (PLUS)
Betreuer/-in / Berater/-in
  • Haag, David, Betreuer:in
  • Blechert, Jens, Betreuer:in, Externe Person
Datum der Bewilligung28 Aug. 2023
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2023

Research Field

  • Exploration of Digital Health

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