Ermittlung des Radonpotenzials eines Gebäudes durch Anlegen eines kontrollierten Unterdruckes (Racode)

Wolfgang Ringer, Heribert Kaineder, Josef Maringer Franz, Peter Kindl

    Publikation: Beitrag in Buch oder TagungsbandVortrag mit Beitrag in TagungsbandBegutachtung

    Abstract

    Richt- und Grenzwerte für Radon in Wohnbereichen zur Begrenzung der Dosis gelten für die durchschnittliche Radonjahreskonzentration. Aufgrund der starken Schwankungen der Radonkonzentration in Innenräumen sind Kurzzeitmessungen oft ungenau; Langzeitmessungen hingegen erlauben keine rasche Ermittlung der Radonexposition. In diesem Tagungsbeitrag werden Methodik und Resultate einer neuen Methode zur raschen Abschätzung des Radonpotenziales eines Gebäudes vorgestellt (RACODE (radon potential determination by controlled building depressurisation)). Dazu wird mit einem Ventilator im Gebäude ein geringer Unterdruck (10 - 50 Pa) erzeugt und durch Messung von Volumenstrom und Radonkonzentration der Ventilatorabluft bei Gleichgewichtsbedingungen die konvektive Radoneintrittsrate ermittelt. Weiters werden Gebäudecharakteristika wie Luftwechselrate, äquivalente Leckageflächen und Leckageverteilung bestimmt und ggf. die Lüftungsgewohnheiten der Bewohner erhoben. Mithilfe geeigneter Modellrechnungen wird aus diesen Daten die mittlere Radonkonzentration ermittelt. RACODE wurde bei 8 Gebäuden angewandt, bei denen aufgrund von Langzeitmessungen (2 x 3 Monate) die durchschnittliche Radonkonzentration bekannt war. Es zeigte sich, dass in einigen Fällen der Einsatz eines zweiten Ventilators (im sog. Guard Zone Verfahren) erforderlich ist, um den Unterdruck im unteren Gebäudeteil besser simulieren zu können und um die Leckageverteilung zu bestimmen. In vielen Fällen stimmen die Ergebnisse aus den Langzeitmessungen und RACODE gut überein. Die Genauigkeit des Unterdruckverfahrens hängt stark vom Gebäudetyp ab, d.h. wie gut die Druckverhältnisse, die durch den Kamineffekt im Gebäude entstehen, mit den Ventilatoren simuliert werden können bzw. die Leckageverteilung bestimmt werden kann. Neben der Abschätzung der mittleren Radonkonzentration dürfte das Hauptanwendungsgebiet von RACODE in der raschen Beurteilung der Effektivität von durchgeführten Sanierungsmaßnahmen sein, wenn gleichartige Messungen unter definierten Druckverhältnissen (d.h. Ausschaltung des Einflusses der meteorologischen Verhältnisse auf die Radoneintrittsrate) vor und nach der Sanierung durchgeführt werden. Action levels and limits for radon in homes apply to the annual mean radon concentration. Because the indoor radon concentration varies strongly with time short term measurements are often not accurate, on the other hand, long term measurements do not allow rapid assessment of the exposure to radon. This paper presents methodology and results of a new method for the rapid determination of the building radon potential (RACODE (radon potential determination by controlled building depressurization)). A fan produces a small pressure differential (10 - 50 Pa) between building and outdoors and the measurement of the flow rate and the radon concentration of the fan exhaust air at steady state yields the convective radon entry rate. Furthermore building characteristics like air exchange rate, equivalent leakage areas, and leakage distribution are determined. With appropriate modeling the mean radon concentration is deduced from these data. RACODE was applied to eight buildings where the mean radon concentration was known from long term passive measurements (2 x 3 months). Sometimes the use of a second fan was necessary to produce the pressure differential in the lower part of the building only and to determine the leakage distribution of the building. The radon concentrations obtained by RACODE agree well in most cases with those from the long term measurements. The uncertainty depends strongly on the type of building, i.e. whether it is possible to simulate stack effect conditions well enough with the fan(s) and whether the leakage distribution can be determined accurately. Besides the determination of the mean radon concentration RACODE should be useful for the rapid assessment of the effectiveness of mitigation measures if the same kind of measurements at defined pressure conditions are performed before and after mitigation.
    OriginalspracheDeutsch
    TitelStrahlenschutz für Mensch und Gesellschaft im Europa von Morgen
    Seiten131-134
    Seitenumfang4
    PublikationsstatusVeröffentlicht - 2001
    VeranstaltungStrahlenschutz für Mensch und Gesellschaft im Europa von Morgen -
    Dauer: 1 Jan. 2001 → …

    Konferenz

    KonferenzStrahlenschutz für Mensch und Gesellschaft im Europa von Morgen
    Zeitraum1/01/01 → …

    Research Field

    • Nicht definiert

    Schlagwörter

    • Radonpotential
    • Radonkonzentration
    • Unterdruck
    • Grenzwerte
    • Wohnbereich
    • Luftwechselrate
    • Leckageverteilung
    • Modellrechnung
    • Konferenz
    • Gmunden
    • Strahlenschutz
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