Evaluierung von Videoverbesserungstechnologien für sehbehinderte Menschen durch BenutzerInnenstudien

Petra Pilz

Publikation: AbschlussarbeitMasterarbeit

Abstract

Durch die Anwendung von individuellen Videoverbesserungsfiltern (etwa Kontrasterhöhung, Helligkeitsanpassung oder Kantenverstärkung) ergeben sich Möglichkeiten zur Steigerung der subjektiv wahrgenommenen Video Quality of Experience (QoE) von sehbehinderten Menschen. Basierend auf diesem Ansatz wurden Videoplayer entwickelt, welche es dem/der NutzerIn ermöglichen selbstgewählte Filtereinstellungen zu treffen und auf lokale sowie online Videos anzuwenden. Die Effektivität dieser Videoverbesserungstechnologien wurde in der vorliegenden Arbeit evaluiert. In der durchgeführten Laborstudie konnte gezeigt werden, dass eine geringere Sehleistung mit einer verminderten subjektiv empfundenen Videoqualität einhergeht. Durch Video QoE Tests konnte nachgewiesen werden, dass individuell angepasste Videobearbeitungsfilter zu einem signifikant besseren Videoerlebnis führen. So konnten etwa die wahrgenommene Gesamtqualität und die Wahrnehmbarkeit von Details deutlich gesteigert werden. Darüber hinaus wurde die Möglichkeit untersucht, individuelle Bildbearbeitungsfilter auf Basis von Sehleistungsparametern (etwa Sehschärfe, Kontrastempfindlichkeit, Helligkeitsbedarf) vorhersagen zu können. Zusätzlich zu der Laborstudie wurde eine Feldstudie durchgeführt. Dabei wurde zunächst die Videonutzung der sehbehinderten StudienteilnehmerInnen untersucht. Die Videoverbesserungstechnologien wurden den TesterInnen über einen Zeitraum von mindestens 4 Wochen zur Verfügung gestellt, um den Nutzen der Videoplayer für die Zielgruppe im alltäglichen Gebrauch evaluieren zu können. Durch Individually Prioritised Problem Assessment (IPPA) konnte die Effektivität der bereitgestellten Assistenztechnologien bestätigt werden. Durch die erhobenen Daten wurde die User Experience (UX) der Videoverbesserungstechnologien quantifiziert. Ergänzend wurden durch Interviews qualitative Daten etwa zum Nutzungsverhalten und den Effekten der Videobearbeitungsfilter gewonnen. Die Schwierigkeiten der sehbehinderten StudienteilnehmerInnen beim Ansehen von online Videos konnten signifikant gesenkt werden. Die Mehrheit der TesterInnen empfand die Videoverbesserungstechnologien als ein gutes Hilfsmittel um ihre individuell erlebte Videoqualität zu steigern. The usage of individual video enhancement filters (e.g. contrast enhancement, brightness adjustment or edge enhancement) offers possibilities to increase the subjectively perceived video Quality of Experience (QoE) of people with low vision. Based on this approach, video players have been developed, which allow the user to define individual filter settings and apply them to local and online videos. This thesis evaluates the effectiveness of the presented video enhancement technologies. In a lab-based user study it could be shown that reduced visual performance is associated with reduced subjectively perceived video quality. Video QoE tests proved that individually adapted video enhancement filters lead to a significantly better video experience. E.g. the perceived overall quality of the video increased significantly as well as the perceptibility of details. Furthermore, the possibility of calculating individual image processing filters based on visual performance parameters (such as visual acuity, contrast sensitivity, brightness requirements) was investigated. In addition to the lab-based user study, a field study was conducted. The video consumption habits of the participants were investigated. The video enhancement technologies were made available to the testers over a period of at least 4 weeks in order to evaluate the benefit of the video players for the target group in everyday use. Individually Prioritised Problem Assessment (IPPA) confirmed the effectiveness of the provided assistive technologies. The user experience (UX) of the video enhancement technologies was quantified by the collected data. Additionally, qualitative data was obtained through interviews, e.g. on usage behaviour and effects of the video enhancement filters. The difficulties faced by the visually impaired test participants while watching online videos could be reduced significantly. The majority of the test subjects reported the tested video enhancement technologies as good aid to enhance the quality of their personally perceived video experience.
OriginalspracheDeutsch
Gradverleihende Hochschule
  • University of Applied Sciences Technikum Wien
Betreuer/-in / Berater/-in
  • Kollmitzer, Christian, Betreuer:in, Externe Person
  • Sackl, Andreas, Betreuer:in
Datum der Bewilligung23 Juni 2020
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2020

Research Field

  • Ehemaliges Research Field - Experience Measurement

Schlagwörter

  • Assistenztechnologien
  • User Experience
  • Sehbehinderung
  • Videobearbeitung

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