TY - BOOK
T1 - IndustRiES - Energieinfrastruktur für 100% Erneuerbare Energie in der Industrie
A2 - Knöttner, Sophie Beatrice
A2 - Diendorfer, Christian
A2 - Drexler-Schmid, Gerwin
A2 - Geyer, Roman
PY - 2019
Y1 - 2019
N2 - Bezugnehmen auf die Klima- und Energiestrategie
der österreichischen Bundesregierung (#mission2030),
untersucht die vorliegende Studie, wie der österreichische
Industriesektor zu 100 % mit erneuerbarer Energie versorgt
werden kann. Die durchgeführte Auswertung basiert
auf statistische Daten über den österreichischen Industriesektor
die nach Industriesparten, eingesetzten Energieträgern
und Nutzungskategorien in der Granularität der
Bundensländerstruktur analysiert wurden. Zusätzlich
flossen Studien, sowie Inputs von Unternehmen und
Branchenvertretern, insbesondere bei der Analyse von
Industrie-Prozessen, in die Untersuchung ein.
Der Endenergiebedarf der österr. Industrie betrug im
Jahr 2017 94 TWh. Für das Jahr 2030 werden anhand der
drei definierten Szenarien "Basis", "Effizienz" und "Umbruch"
mögliche Wege aufgezeigt, wie die Industrie mit
erneuerbaren Energieträgern versorgt werden kann. Die
Ergebnisse zeigen eine Bandbreite des Endenergieverbrauchs
von 82 TWh (Effizienz) bis 108 TWh (Umbruch)
auf. Die Ergebnisse zeigen, dass mit den in Österreich
zur Verfügung stehenden Potenzialen an erneuerbaren
Energien in allen Szenarien der industrielle Endenergieverbrauch
zwar bilanziell gedeckt werden könnte - die
Potenziale von 231 TWh reichen aber nicht aus, um den
gesamten Endenergiebedarf (unter Einbeziehung der
Sektoren Verkehr, öffentliche und private Dienstleistungen,
private Haushalte und Landwirtschaft) decken zu
können. Es ergibt sich eine Deckungslücke, die je nach
Szenario in der Höhe von 71 TWh - 97 TWh beträgt.
Diese Unterdeckung muss auch im Jahr 2030 durch
Importe gedeckt werden.
Die Elektrifizierung des Energiesystems durch sukzessive
Substitution vornehmlich fossiler Energieträger in den
Bereichen Industrie, Wärme/Kälte, Verkehr auf Basis
erneuerbaren Stroms wird bei der Dekarbonisierung
eine Schlüsselrolle spielen. Dies spiegelt sich auch in
den Studienergebnissen wider. Die Szenarien zeigen,
dass elektrische Energie der bedeutendste Energieträger
ist, um die österreichische Industrie mit erneuerbarer
Energie zu versorgen. Die Szenarienergebnisse weisen
eine Bandbreite des elektrischen Energiebedarfs zwischen
32 TWh (Effizienz) und 68 TWh (Umbruch) auf. Damit
steigt im Umbruch-Szenario die Stromnachfrage der
Industrie um mehr als das Doppelte gegenüber dem
Status quo (30 TWh).
Sowohl die Erzeugung als auch der Verbrauch wurden
auf Stundenbasis ausgewertet und miteinander verglichen.
Durch diese Granularität können Aussagen über minimale
und maximale Leistungsbedarfe sowie Unter- und Überdeckungen
und in weiterer Folge zu möglichen Speicherbzw.
Importbedarfen getätigt werden. Für elektrische
Energie resultiert je nach Szenario eine Unterdeckung
zwischen 1,9 TWh (Effizienz) und 7,1 TWh (Umbruch)
für Gesamtösterreich. D.h. dieser Bedarf kann nicht
direkt mit den vorhandenen Erneuerbaren Potenzialen
gedeckt werden. Des Weiteren erhöht sich die berechnete
Höchstlast der Industrie im Umbruch-Szenario mit
14,6 GW um mehr als das doppelte gegenüber dem Status
quo (6,3 GW). Im Vergleich dazu lag die Höchstlast im
Jänner 2017im öffentlichen Stromnetz in Österreich bei
10,6 GW. Daraus resultiert, dass die berechnete Höchstlast
der Industrie im Umbruch-Szenario um 38 % höher
ist, als die derzeitige Gesamt-Höchstlast im öffentlichen
Stromnetz.
Die stärksten Strombedarfsänderungen ergeben sich
für die Bundesländer Oberösterreich und Steiermark,
bedingt durch die Umstellung des Hochofenprozesses
auf Direktreduktion mit Wasserstoff in der Eisen- und
Stahlerzeugung. Vor allem in Oberösterreich macht sich
diese Umstellung deutlich bemerkbar. So steigt der elektrische
Energiebedarf deutlich von 9,1 TWh (Status quo)
auf 37,2 TWh (Umbruch) an. Die ermittelte Höchstlast
steigt um das Vierfache von 1.934 MW auf 7.697 MW
an. Die auftretende Höchstlast an elektrischer Energie
in Oberösterreich, speziell im Raum Linz, beträgt somit
etwas mehr als die Hälfte der berechneten gesamten
industriellen Höchstlast.
AB - Bezugnehmen auf die Klima- und Energiestrategie
der österreichischen Bundesregierung (#mission2030),
untersucht die vorliegende Studie, wie der österreichische
Industriesektor zu 100 % mit erneuerbarer Energie versorgt
werden kann. Die durchgeführte Auswertung basiert
auf statistische Daten über den österreichischen Industriesektor
die nach Industriesparten, eingesetzten Energieträgern
und Nutzungskategorien in der Granularität der
Bundensländerstruktur analysiert wurden. Zusätzlich
flossen Studien, sowie Inputs von Unternehmen und
Branchenvertretern, insbesondere bei der Analyse von
Industrie-Prozessen, in die Untersuchung ein.
Der Endenergiebedarf der österr. Industrie betrug im
Jahr 2017 94 TWh. Für das Jahr 2030 werden anhand der
drei definierten Szenarien "Basis", "Effizienz" und "Umbruch"
mögliche Wege aufgezeigt, wie die Industrie mit
erneuerbaren Energieträgern versorgt werden kann. Die
Ergebnisse zeigen eine Bandbreite des Endenergieverbrauchs
von 82 TWh (Effizienz) bis 108 TWh (Umbruch)
auf. Die Ergebnisse zeigen, dass mit den in Österreich
zur Verfügung stehenden Potenzialen an erneuerbaren
Energien in allen Szenarien der industrielle Endenergieverbrauch
zwar bilanziell gedeckt werden könnte - die
Potenziale von 231 TWh reichen aber nicht aus, um den
gesamten Endenergiebedarf (unter Einbeziehung der
Sektoren Verkehr, öffentliche und private Dienstleistungen,
private Haushalte und Landwirtschaft) decken zu
können. Es ergibt sich eine Deckungslücke, die je nach
Szenario in der Höhe von 71 TWh - 97 TWh beträgt.
Diese Unterdeckung muss auch im Jahr 2030 durch
Importe gedeckt werden.
Die Elektrifizierung des Energiesystems durch sukzessive
Substitution vornehmlich fossiler Energieträger in den
Bereichen Industrie, Wärme/Kälte, Verkehr auf Basis
erneuerbaren Stroms wird bei der Dekarbonisierung
eine Schlüsselrolle spielen. Dies spiegelt sich auch in
den Studienergebnissen wider. Die Szenarien zeigen,
dass elektrische Energie der bedeutendste Energieträger
ist, um die österreichische Industrie mit erneuerbarer
Energie zu versorgen. Die Szenarienergebnisse weisen
eine Bandbreite des elektrischen Energiebedarfs zwischen
32 TWh (Effizienz) und 68 TWh (Umbruch) auf. Damit
steigt im Umbruch-Szenario die Stromnachfrage der
Industrie um mehr als das Doppelte gegenüber dem
Status quo (30 TWh).
Sowohl die Erzeugung als auch der Verbrauch wurden
auf Stundenbasis ausgewertet und miteinander verglichen.
Durch diese Granularität können Aussagen über minimale
und maximale Leistungsbedarfe sowie Unter- und Überdeckungen
und in weiterer Folge zu möglichen Speicherbzw.
Importbedarfen getätigt werden. Für elektrische
Energie resultiert je nach Szenario eine Unterdeckung
zwischen 1,9 TWh (Effizienz) und 7,1 TWh (Umbruch)
für Gesamtösterreich. D.h. dieser Bedarf kann nicht
direkt mit den vorhandenen Erneuerbaren Potenzialen
gedeckt werden. Des Weiteren erhöht sich die berechnete
Höchstlast der Industrie im Umbruch-Szenario mit
14,6 GW um mehr als das doppelte gegenüber dem Status
quo (6,3 GW). Im Vergleich dazu lag die Höchstlast im
Jänner 2017im öffentlichen Stromnetz in Österreich bei
10,6 GW. Daraus resultiert, dass die berechnete Höchstlast
der Industrie im Umbruch-Szenario um 38 % höher
ist, als die derzeitige Gesamt-Höchstlast im öffentlichen
Stromnetz.
Die stärksten Strombedarfsänderungen ergeben sich
für die Bundesländer Oberösterreich und Steiermark,
bedingt durch die Umstellung des Hochofenprozesses
auf Direktreduktion mit Wasserstoff in der Eisen- und
Stahlerzeugung. Vor allem in Oberösterreich macht sich
diese Umstellung deutlich bemerkbar. So steigt der elektrische
Energiebedarf deutlich von 9,1 TWh (Status quo)
auf 37,2 TWh (Umbruch) an. Die ermittelte Höchstlast
steigt um das Vierfache von 1.934 MW auf 7.697 MW
an. Die auftretende Höchstlast an elektrischer Energie
in Oberösterreich, speziell im Raum Linz, beträgt somit
etwas mehr als die Hälfte der berechneten gesamten
industriellen Höchstlast.
M3 - Bericht
BT - IndustRiES - Energieinfrastruktur für 100% Erneuerbare Energie in der Industrie
ER -