Marktpotential für Hochtemperatur-Wärmepumpen in Europa

Martin Koller (Vortragende:r), Annemarie Schneeberger, Veronika Wilk

Publikation: Beitrag in Buch oder TagungsbandVortrag mit Beitrag in TagungsbandBegutachtung

Abstract

Die österreichische Industrie ist mit rund 27% des Endenergieverbrauchs nach dem Verkehrssektor der zweitgrößte Energieverbraucher. Um die internationalen Klimaschutzziele zu erreichen, soll dieser Sektor langfristig mit erneuerbarer Energie versorgt werden [1]. Wärmepumpen (WP) für industrielle Anwendungen werden als ein zentrales Element in der zukünftigen Energieinfrastruktur gesehen und können einen wichtigen Beitrag zur Effizienzsteigerung industrieller Prozesse und zur Vermeidung von CO2-Emissionen leisten [2] [3]. Für Stakeholder ergibt sich die Frage des möglichen Umsatzes dieser Technologie. Zu diesem Zweck wurde das Marktpotenzial in Europa für industrielle Hochtemperatur-Wärmepumpen (HT-WP) untersucht. Um das Marktpotenzial abzuschätzen, wurde eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt. Anhand der gesammelten Informationen wurden weiterführende Betrachtungen durchgeführt, indem beispielsweise länderspezifische Energiepreise berücksichtigt und eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt wurde. Dadurch ergibt sich ein potenzielle Wärmebedarfsdeckung durch HT-WPs. Diese wird verwendet, um den möglichen Absatz an WP-Einheiten in Europa abzuschätzen. Es gibt einige Arbeiten zum Thema Wärmebedarf in der energieintensiven Industrie. Hierbei wird zwischen verschiedene Industriesektoren, Länder und auch Temperaturbereiche unterschieden. Die HT-WPs erreichen Senkentemperaturen bis zu 160°C, die Quellentemperaturen liegen bei 80°C. Für eine vollständige Betrachtung wird daher auch das Abwärmepotenzial im entsprechenden Temperaturbereich benötigt. Daten zum Abwärmepotenzial sind jedoch in weit weniger detaillierter Form vorhanden. Ausgehend von einer Arbeit [4], in welcher das technische Potenzial für HT-WPs in Europa durch einen Abgleich von Wärmebedarf und anfallender Abwärme untersucht wurde, wurden weitere Betrachtungen durchgeführt, um auf die mögliche Wärmebereitstellung sowie Schätzungen für den möglichen Absatz an HT-WPs in Europa zu schließen. Im betrachteten Zukunftsszenario sind HT-WPs in der Industrie mit den getroffenen Annahmen (steigende Energie- und CO2-Preise) in fast allen EU Ländern gegenüber einer fossilen Referenztechnologie zur Wärmebereitstellung (Gaskessel) konkurrenzfähig. Somit könnten 1,2% des gesamten Wärmebedarfs bzw. 8,2% des Wärmebedarfs im Bereich 100°C - 200°C der europäischen Industrie durch HT-WPs versorgt werden.
OriginalspracheDeutsch
TitelKurzfassungsband EnInnov2020
Seitenumfang2
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2020
Veranstaltung16. Symposium Energieinnovation 2020 -
Dauer: 12 Feb. 202014 Feb. 2020

Konferenz

Konferenz16. Symposium Energieinnovation 2020
Zeitraum12/02/2014/02/20

Research Field

  • Efficiency in Industrial Processes and Systems

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