Methoden zur Risikoidentifikation und Steigerung der Risikowahrnehmung in öffentlichen Unternehmen

Stefan Scheuringer

Publikation: AbschlussarbeitMasterarbeit

Abstract

Die Auswirkungen aktueller Krisen zeigen, dass bisher „undenkbare“ Risiken erkannt und behandelt werden müssen. Neu aufgeflammte Bedrohungen (z.B. Krieg, Störung des globalen Handels, Ressourcenknappheit) werden durch subjektive Wahrnehmung nicht als Risiken wahrgenommen, kognitive Verzerrungen erschweren die Risikobeurteilung. Ziel der Arbeit ist einerseits die Suche und Darstellung praktisch anwendbarer Methoden zur Identifikation bislang unerkannter Risiken. Andererseits erfolgt eine Untersuchung kognitiver Verzerrungen und Darstellung von Maßnahmen zur Objektivierung der Risikobeurteilung. Die Datenerhebung erfolgte über Experteninterviews und anschließender qualitativer Inhaltsanalyse. Parallel dazu wurden in der Literatur relevante Themenblöcke recherchiert. Welchen regulatorischen Rahmenbedingungen sind Unternehmen unterworfen? Welche Methoden zur Risikoidentifikation werden aktuell empfohlen? Welche kognitiven Verzerrungen sind maßgeblich und welche Maßnahmen zur Abminderung gibt es? Obwohl eine Vielzahl an möglichen Methoden zur Identifikation von Risiken entwickelt wurden, kommen nur wenige Methoden tatsächlich zur Anwendung. Die Arbeit gibt eine Übersicht und Empfehlung für den kreativen Einsatz von Methoden zur Risikoidentifikation. Die Literatur zeigt, dass Risikomanagement immer noch vordringlich als Managementsystem zur „reaktiven Risikoüberwachung“ gesehen wird. Die Experteninterviews lassen jedoch die Entwicklung hin zu einem Instrument der strategischen Steuerung erkennen. Die Verbindung von operativem Risikomanagement „Bottom-up“ mit strategischen Risikofragestellungen „Top-down“ im Gegenstromverfahren ist entscheidend, um Risiken auf allen Ebenen des Unternehmens beurteilen zu können. Aus den Interviewergebnissen kann abgeleitet werden, dass bei ausgeprägter Risikokultur und einem risikobasierten Ansatz subjektive und von Verzerrungen beeinflusste Entscheidungen in einem modernen Risikomanagement praktisch nicht vorkommen. Die erarbeiteten Maßnahmenvorschläge sind so aufbereitet, dass eine Einbindung in etablierte Risikomanagementprozesse möglich ist.
OriginalspracheDeutsch
QualifikationMaster of Science
Gradverleihende Hochschule
  • University of Vienna
Betreuer/-in / Berater/-in
  • Schauer, Stefan, Betreuer:in
Datum der Bewilligung25 Okt. 2024
PublikationsstatusVeröffentlicht - 25 Okt. 2024

Research Field

  • Dependable Systems Engineering

Diese Publikation zitieren