Abstract
Effektives Katastrophenmanagement erfordert möglichst genaue raum-zeitliche Informationen sowohl über
Strukturen als auch über betroffene Personen. Während physische Strukturen sich in der Regel nur langsam
verändern und daher auf kurze Sicht weniger zeitkritisch in der Erfassung sind, ist die räumliche Verteilung
der Bevölkerung hochgradig variabel über die Zeit (Freire und Aubrecht 2012). Die direkte Erfassung
potentiell betroffener Personen bei Katastrophen ist nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich, daher wird
bei der Planung vorbeugender Maßnahmen und der Abschätzung des Gefahrenpotentials die
Bevölkerungsverteilung modelliert.
Zensusdaten stellen dabei eine standardisierte Datengrundlage dar, die aber in zweierlei Hinsicht limitiert ist.
Zum einen ist die räumliche Ausdehnung der Zählsprengel meist zu groß und unregelmäßig um auf lokaler
Ebene ausreichend genaue Aussagen über die betroffenen Personen machen zu können, zum anderen
repräsentiert der Zensus die Verteilung der Wohnbevölkerung, also den Ort, wo sich die Personen in der
Regel in der Nacht aufhalten. Naturgefahren (und deren Auswirkungen) können räumlich sehr fein
differenziert, sowie teils ohne Vorwarnung zu einem beliebigen Zeitpunkt auftreten. Es besteht daher die
Notwendigkeit, Information zur Bevölkerungsverteilung sowohl in einem räumlichen Kontext zu verfeinern
als auch die zeitliche Komponente mitzuberücksichtigen (Aubrecht et al. 2012).
Originalsprache | Deutsch |
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Titel | Proceedings REAL CORP 2014 Tagungsband |
Redakteure/-innen | Manfred Schrenk, Vasily V. Popovich, Peter Zeile, Pietro Elisei |
Seitenumfang | 5 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2014 |
Research Field
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