Multimedialer Einsatz in der Strahlenschutzausbildung

Thomas Geringer, Peter Wassertheurer

Publikation: Beitrag in Buch oder TagungsbandVortrag mit Beitrag in TagungsbandBegutachtung

Abstract

In den nächsten Jahren muss die Strahlenschutzausbildung einer Vielzahl an neuen Herausforderungen gerecht werden. Einerseits muss der neuen EU-Richtlinie, die unter anderem regelmäßige Nachschulungen von Strahlenschutzbeauftragten verlangt, Rechnung getragen werden, andererseits kommt dem Schutz von Patienten bei der Diagnostik und Behandlung mit ionisierender Strahlung eine steigende Bedeutung zu. Die Sensibilisierung der Allgemeinbevölkerung für die Problematik des Strahlenrisikos und Strahlenschutzes findet auch im industriellen und medizinischen Umgang mit Radionukliden und Röntgenstrahlung ihren Niederschlag. Durch die rasche Entwicklung auf dem Sektor der Informationstechnologie und Datenverarbeitung wird von den in der Erwachsenenbildung tätigen Vortragenden nicht nur fachliche Kompetenz sondern auch moderne, dem Computerzeitalter entsprechende Aufarbeitung und Vermittlung der Wissensinhalte erwartet. Zudem muss in der Strahlenschutzausbildung der unterschiedliche Ausbildungs- und Vorwissensstand der Kursteilnehmer berücksichtigt werden. Der Einsatz von unterschiedlichsten Präsentationsmitteln wie Overheadfolie, Flip Chart, Powerpointpräsentation und Computerprogramme, wie beispielsweise die Simulation von Experimenten auf dem Gebiet der Radioaktivität, finden in der Seibersdorfer Strahlenschutzausbildung Verwendung. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die sinnvolle Anwendung gelegt. Computersimulationen und animierte Powerpointpräsentationen werden nicht zum Selbstzweck oder als "Showeffekt" eingesetzt, sondern dort, wo dadurch das eigentliche Ziel, nämlich die Vermittlung von Inhalten, besser als mit herkömmlichen Mitteln erreicht werden kann. Dies soll durch drei Beispiele verdeutlicht werden: Beispiel 1: In den Grundausbildungen müssen grundlegende Zusammenhänge und Begriffe der Radioaktivität den Kursteilnehmern möglichst anschaulich dargestellt werden und das in einem sehr begrenzten Zeitrahmen. Nicht alle Kursteilnehmer sind durch die Vorbildung in der Lage aus Begriffen wie "exponentieller Abfall" oder "e-Potenz" den für die Strahlenschutzausbildung nötigen Bezug zu physikalischen Gesetzen herzustellen. Um die Begriffe Zerfallsgesetz, Halbwertzeit und Aktivität zu veranschaulichen, wird eine Computersimulation verwendet bei der diverse Parameter verändert werden können und deren Einfluss veranschaulicht wird. Beispiel 2: Im Kurs für den Umgang mit offenen radioaktiven Stoffen muss die Nuklidkarte den Teilnehmern näher gebracht werden. Dazu wird in der Strahlenschutzausbildung im ARCS eine elektronische Nuklidkarte verwendet. Diese bietet den Vorteil, den Zusammenhang zwischen Periodensystem und Nuklidkarte anschaulich zu verdeutlichen. Beispiel 3: Mit einer im ARCS entwickelten CD-ROM mit der Bezeichnung "Strahlenschutzhaus" können die Kursteilnehmer selbsttätig virtuelle Experimente machen, ihr Wissen überprüfen und individuell verbessern. Durch die vorangegangenen "virtuellen Experimente" ist zudem ein erhöhter Nutzeffekt der "realen Experimente" gegeben. In the following years, radiation protection training will be confronted to a lot of new challenges. New EU-guidelines require a regular training repetition, patient safety in medical radio-diagnostics and therapy is pushed to higher standards. Influenced by the publics sensitivity toward the risks of radioactivity and the need for sufficient radiation protection, even industrial and medical attitudes changes. Modern computer- and information technologies expect the trainer - bevond his professional knowledge- to perform a well prepared instruction using these up-to-date equipment. Students previous knowledge and education mus not be overlooked. The Austrian Research Centers Seibersdorf use a multimedia presentation in their radiation protection training. Tools include the well known acetates as well as Flip Chart, animated power point presentation and special computer programs like simulated experiments in the field of nuclear physics and radioactivity. The aim is not simply a better presentation, the didactics of radiation protection training itself guide the use of educational tools. Three examples shall be given: Example 1: The basic course in radiation protection is meant to impart the fundamental concepts of nuclear physics. E.g. Exponential function is not - due to different education background- known be every participant. A computerised simulation with flexible parameters is used to illustrate the concepts of radioactive decay, half life time and activity as well as their interdependence. Example 2: The chart of the nuclides is especially important for student joining the course on open radionuclides. Training at ARCS is supported by an electronic chart of the nuclides illustrating the connection between the periodic system and the chart of nuclides. Example 3: Scientists at ARCS developed their own didactic CD-ROM, called " the house of radiation protection". Training participants may perform their own virtual experiments, test their knowledge and individually train their skills. And last but not least, virtual experimentation improves the efficiency of real experiments, using the effect of repetition.
OriginalspracheDeutsch
TitelStrahlenschutz für Mensch und Gesellschaft im Europa von Morgen
Seiten485
Seitenumfang1
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2001
VeranstaltungStrahlenschutz für Mensch und Gesellschaft im Europa von Morgen -
Dauer: 1 Jan. 2001 → …

Konferenz

KonferenzStrahlenschutz für Mensch und Gesellschaft im Europa von Morgen
Zeitraum1/01/01 → …

Research Field

  • Biosensor Technologies

Schlagwörter

  • Seibersdorf
  • Forschung
  • Strahlenschutz
  • Radioaktivität
  • Multimedia
  • Strahlenschutzausbildung
  • Ausbildung
  • Gmunden
  • research
  • radiation
  • protection
  • multimedia
  • training

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