Planungsrelevante Datengrundlagen für Österreich: LISA - Land Information System Austria

Klaus Steinnocher (Vortragende:r), Gebhard Banko, Jürgen Weichselbaum

Publikation: Beitrag in Buch oder TagungsbandVortrag mit Beitrag in TagungsbandBegutachtung

Abstract

Landbedeckungs- und Landnutzungsdaten (LB/LN) stellen eine wesentliche Datengrundlage für die Erfüllung zahlreicher öffentlich-rechtlicher Aufgaben dar. Der Bedarf an Landbedeckungs- und - nutzungsinformationen leitet sich fallweise aus bestehenden gesetzlichen Berichtspflichten ab, jedoch sind LB/LN Daten eher als Querschnittsmaterie anzusehen, die - vergleichbar mit Orthofotos - für sehr viele Anwendungen und Analysen unabdingbar sind und oft nur indirekt gesetzlichen Verpflichtungen zugeordnet werden können. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurde im Rahmen der Aktionslinie GMES (Global Monitoring for Environment and Security) des Österreichischen Weltraumprogramms das Projekt LISA (Land Information System Austria) initiiert. LISA zielt darauf ab, ein Datenmodell für einen digitalen, homogenen, qualitätskontrollierten und aktualisierbaren LB/LN Datensatz für Österreich zu konzipieren, in einigen österreichischen Testgebieten prototypisch zu demonstrieren sowie dessen technische und wirtschaftliche Machbarkeit abzuschätzen. Der vorliegende Beitrag beschreibt die Konzeption des Datenmodells und die prototypischen Umsetzungen, sowie potenzielle Anwendungen von LISA für Fragen der Raumplanung. Das LISA-Datenmodell folgt keinem klassisch hierarchischen Klassifizierungsansatz, sondern einem objektorientierten Ansatz. In seiner aktuellen Version bietet es 14 Klassen der Landbedeckung mit 12 Attributen sowie 25 Klassen der Landnutzung mit 72 Attributen. Die Produktion der Landbedeckungsklassen erfolgt durch objektorientierte Klassifikation von Orthofotos, LIDAR-Daten und Satellitenbildern. Die Ableitung der Landnutzungsklassen basiert auf der Landbedeckung unter Einbeziehung von externen Geofachdaten. Als Ergebnis liegen Landbedeckung und Landnutzung für 48 über Österreich verteilte Gebiete mit einer Gesamtfläche von über 1.500km² in Form eines objektorientierten Datenbankmodells vor. Ausgehend von den LB/LN-Datensätzen werden nun Services für unterschiedliche Anwendungsgebiete entwickelt. Für Fragestellungen der Raumplanung sind zunächst zwei Services von Interesse. Zum einen handelt es sich dabei um die Bestimmung der Bauweise, die eine Differenzierung nach Einzelhaus, Doppelhaus, Reihenhaus, Wohnblock etc. ermöglicht. Die Ableitung der Bauweise erfolgt über Integration von Gebäudelage, -fläche und -höhe aus dem Landbedeckungsdatensatz mit Liegenschaftsgrenzen aus dem digitalen Kataster. Das zweite Service analysiert die Baulandreserven, die innerhalb der als Bauland gewidmeten Gebiete auftreten. Dazu werden die potenziellen Liegenschaften mit den Gebäuden aus dem Landbedeckungsdatensatz verschnitten und mittels Pufferoperationen potenzielle Bauland- und Verdichtungsreserven ermittelt.
OriginalspracheDeutsch
TitelREAL CORP 2011. Change for Stability - Lifecycles of Cities and Regions. The Role and Possibilities of Foresighted Planning in Transformation Processes
Seitenumfang7
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2011
VeranstaltungReal Corp 2011 -
Dauer: 19 Mai 201120 Mai 2011

Konferenz

KonferenzReal Corp 2011
Zeitraum19/05/1120/05/11

Research Field

  • Ehemaliges Research Field - Innovation Systems and Policy

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