SEEKING - SAFE E_BIKING, Eine wissenschaftliche Untersuchung des Fahr(erInnen)verhaltens von Elektro-Zweirädern unter besonderer Berücksichtigung von Verkehrssicherheitsaspekten

Peter Saleh, Michael Kammer, Bernd Hildebrandt, Andrea Pumberger, Florian Schneider, Oliver Steinwender, Michael Meschik, Sandra Wegener, Karl Katoch

Publikation: Beitrag in Buch oder TagungsbandBuchkapitel

Abstract

Dieses Projekt wurde aus Mitteln des Österreichischen Verkehrssicherheitsfonds gefördert. Es zielt darauf ab, Antworten auf verkehrssicherheitsrelevante Themen in Bezugnahme auf E-Fahrräder und E-Mopeds zu finden - im Speziellen für Entscheidungsträger , welche Strategien für die sichere Integration von elektrisch angetriebenen Fahrrädern und Mopeds in den normalen Verkehr entwickeln. Die Ergebnisse münden in einen Maßnahmenkatalog für Sicherheitsmaßnahmen, z.B. technische Regelungen (Normen) für Hersteller, um sichere und zuverlässige E-Zweiräder zu entwerfen. Das SEEKING-Team (AIT Austrian Institute of Technology; KFV Kuratorium für Verkehrssicherheit; BOKU Institut für Verkehrswesen der Universität für Bodenkultur; Kärntner Landesregierung; Strombike.at) führte eine eingehende Untersuchung der Fahrdynamik und persönliche Befragungen durch, um Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen dem Fahren von konventionellen Fahrrädern und E- Fahrrädern festzustellen. Nach einer umfassenden Literaturrecherche über den internationalen "Status Quo" und Rechtsvorschriften wurden Messfahrten und tiefgehende Analysen durchgeführt um schließlich einen Katalog von Maßnahmen zu erarbeiten, welche E-Mobilität auf zwei Rädern sicherer machen sollen. Im Speziellen wurde dabei der Fokus auf die Untersuchung des Kurvenfahrens, die Stop- und Beschleunigungsphasen, sowie auf mögliche Konflikte während der Testfahrten in dem vorgegebenen Parcours und während der sogenannten "Real World Tests" auf Radwegen gelegt. Die hauptsächliche Zielsetzung war die Messung von objektiven Daten mittels einer speziell entwickelten Smartphone-Applikation und Kommunikationssoftware in einer "natürlichen" Fahrumgebung zusammen mit einer Beobachtung der subjektiven Erfahrungen der ProbandInnen. Diese Methodik lieferte eine große Datenmenge für weitere Analysen. Die Messungen der Fahrdynamik mit Smartphones beinhaltete Geschwindigkeit [GPS, heading] , Beschleunigung in 3 Achsen, Roll- und Neigungswinkel, sowie ein Front-Video. Die Testfahrten wurden auf einem festgelegten Kurs (Parcours) ausgeführt. Jede/r ProbandIn verwendete ein Fahrrad/Pedelec (pedal electric cycle) oder Moped/E-Moped. Vor und nach den Testfahrten wurden die ProbandInnen bezüglich ihres Fahrkönnens, Sicherheitsgefühl und ihre persönlichen Erfahrungen interviewt. Statistische Datenauswertungen (rund 450 verschiedene Analysen, Korrelationen, mathematische Modelle etc.) wurden gründlich auf potentielle Konflikte untersucht und daraus resultierenden Präventivmaßnahmen abgeleitet. Eine Auswertung der Daten und Beobachtungen der ProbandInnen während der Testfahrten zeigte, dass sich die ProbandInnen generell nach zwei Runden an das E-Fahrrad gewöhnt hatten. Es wurden 39 Konflikte während 18 Testfahrten der E-Fahrräder festgestellt, dem gegenüber stehend gab es nur 18 Konflikte bei 12 TestEine wissenschaftliche Untersuchung des Fahr(erInnen)verhaltens von E-Zweirädern unter besonderer Berücksichtigung von Verkehrssicherheitsaspekten fahrten mit konventionellen Fahrrädern. Die (E-)Moped Testfahrten zeigten keine signifikanten Unterschiede in der Fahrdynamik oder dem Fahrverhalten. Aufgrund der unterschiedlichen Motorsteuereinheiten, Motorkonzepte und Sensorik gab es messbare fahrzeugspezifische Unterschiede. Die wichtigsten Ergebnisse sind, dass das Radfahren in Kombination mit Bremsmanövern speziell in Kurven nach einem mopedartigem Fahrstil verlangt und die Körperspannung, welche benötigt wird, um sicher mit dem Fahrrad umgehen zu können, auf Pedelecs zum Teil fehlte. Eine weitere wichtige Erfahrung war, dass Technikfehler aufgrund heftiger Regenfälle kritische Sicherheitsprobleme darstellen können. Aufbauend auf dem letzten Wissensstand, den Auswertungen der Daten, der Interviews und der Beobachtungen während der Testfahrten, wurde ein Verkehrssicherheitsmaßnahmenkatalog betreffend der E-Fahrräder entwickelt, welcher auch als Leitfaden verwendet werden kann.
OriginalspracheDeutsch
TitelForschungsarbeiten des österreichischen Verkehrssicherheitsfonds (VSF)
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2014

Research Field

  • Ehemaliges Research Field - Mobility Systems

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