Untersuchung der Siedlungsentwicklung in Relation zu Flächenverbrauch und Haushaltsentwicklung im Oberösterreichischen Zentralraum

Klaus Steinnocher, Günther Knötig, Mario Köstl

Publikation: Beitrag in Buch oder TagungsbandVortrag mit Beitrag in TagungsbandBegutachtung

Abstract

In den meisten städtischen Regionen Europas konnte in den vergangenen Jahrzehnten ein grundsätzlich ähnlich verlaufender Suburbanisierungsprozess beobachtet werden: getrieben v.a. durch steigende Grundstückspreise und Flächenknappheiten in zentralen Lagen in Verbindung mit der zunehmenden Motorisierung der Bevölkerung verlagerte sich die Siedlungsentwicklung (Wohnen, Betriebe, Einkaufs- und Entertainmentzentren) in das Stadtumland. Allerdings war diese Entwicklung in nahezu allen Stadtregionen mit negativen Verdichtungserscheinungen wie Überlastungen im Verkehrssystem, Luftgüteproblemen oder erhöhten Nutzungskonflikten verbunden. Die Entwicklung eines effektiven Raumordnungsinstrumentariums benötigt neben einem gesteigerten Problembewusstsein der Entscheidungsträger geeignete Instrumente zum Monitoring der kritischen Problemindikatoren und zur ex-ante und ex-post Evaluierung von Planungsinstrumenten. Zensusdaten liefern in diesem Kontext zwar Querschnittsinformationen, die sich auf statistische Raumeinheiten wie Bezirke, Gemeinden oder Zählsprengel beziehen, die geographische Ausprägung der Entwicklungen innerhalb der statistischen Einheiten wird jedoch in der Regel nicht erfasst. Hier liefert die Fernerkundung komplementäre realräumliche Information, die durch Verknüpfung mit demographischen Daten Aussagen über Flächenverbrauch und Siedlungsdichten zulässt. Der vorliegende Beitrag analysiert die Entwicklungen im Oberösterreichischen Zentralraum in den letzten dreißig Jahren. Das Auseinanderklaffen von Siedlungsflächenentwicklung und Bevölkerungsentwicklung zeigt erstmals deutlich auf, in welchem Ausmaß sich der tatsächliche Flächenverbrauch sowohl für den Wohnbau aber auch für die Betriebsansiedlung von der Bevölkerungs- und Arbeitsplatzanzahl entkoppelt haben. Die Analysen bestätigen, dass die Nachfrage nach Wohnungen und der daraus resultierende Flächenverbrauch vor allem in engem Zusammenhang mit der Anzahl der Haushalte stehen. Im räumlichen Muster dieser Entwicklung ist ablesbar, dass einerseits eine Konzentration an den Hauptverkehrsachsen (vor allem für betriebliche Nutzungen) in eingeschränktem Ausmaß stattgefunden hat. Andererseits aber hat in vielen Umlandgemeinden eine äußerst disperse Siedlungsflächenentwicklung stattgefunden, die keine räumlichen Orientierungsmuster erkennen lässt.
OriginalspracheDeutsch
TitelCORP2004
Herausgeber (Verlag)Vienna University of Technology
Seiten695-700
Seitenumfang6
ISBN (Print)3-901673-11-2
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2004
VeranstaltungCORP2004 -
Dauer: 1 Jan. 2004 → …

Konferenz

KonferenzCORP2004
Zeitraum1/01/04 → …

Research Field

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