Warum es für integrierte Versorgung nicht nur Digital Health braucht! Organisatorische, rechtliche und technische Maßnahmen am Beispiel der Versorgung chronischer Wunden in der Steiermark

Publikation: AbschlussarbeitMasterarbeit

Abstract

In einer Gesellschaft mit einem steigenden Anteil an chronisch kranken Menschen wird integrierte Versorgung zunehmend wichtiger. Neben der effizienteren Nutzung vorhandener Ressourcen wie Personen, die in der Pflege tätig sind, Gesundheitsdiensteanbieter:innen (GDAs), sowie Mediziner:innen, dient sie vor allem der kollaborativen Zusammenarbeit zwischen allen Akteur:innen im Gesundheitswesen mit dem übergeordneten Ziel die Gesundheitsversorgung besser zu machen. Durch technische Entwicklungen im Bereich Digital Health und die Erkenntnisse im Bereich der integrierten Versorgung setzen sich Disease Management Programme (DMP) zur koordinierten, interdisziplinären und sektorenübergreifenden Versorgung von Personen mit bestimmten Erkrankungen immer mehr durch. Durch explorative Aktionsforschung und die geplanten Tätigkeiten im geförderten Projekt „Telewundmanagement“ stand für die gegenständliche Arbeit die zentrale Forschungsfrage: „Wie bringt man Digital Health Lösungen in die Regelversorgung?“ im Mittelpunkt. Sekundär wurde herausgearbeitet, welche administrativen, organisatorischen und technischen Umsetzungsschritte für die Etablierung eines Behandlungspfads als telemedizinisch unterstütztes DMP notwendig sind. Die Ergebnisse zeigen, dass neben einer koordinierenden Stelle für integrierte Versorgung auf Landesebene, vor allem ein ausgereifter Behandlungspfad, ein durchdachtes digitales Lösungskonzept und eine Möglichkeit, die erhobenen Daten über die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) ins österreichische Gesundheitssystem rückzuführen, von Nöten sind. Dem stehen politische Interessen (wer hat Interesse an integrierter Versorgung?), komplexe Finanzierungsströme, fehlende Qualitätsstandards und bestehende technische Infrastrukturen entgegen. Einzelne Vorreiter wie das Land Tirol zeigen mit dem Landesinstitut für integrierte Versorgung (LIV), dass DMPs funktional koordiniert werden können. Außerdem lässt die Initiative zur Stärkung der Primärversorgung durch Primärversorgungseinheiten (PVE) in Österreich auf einen weiteren Vorstoß für telemedizinisch unterstützte, integrierte Versorgung hoffen.
OriginalspracheDeutsch
Gradverleihende Hochschule
  • Medical University of Graz
Betreuer/-in / Berater/-in
  • Sprenger, Martin, Betreuer:in, Externe Person
Datum der Bewilligung14 Feb. 2022
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2022

Research Field

  • Exploration of Digital Health

Schlagwörter

  • Integrated Care
  • Digital Health
  • Disease Management Programme
  • Gesundheitsversorgung
  • Public Health

Diese Publikation zitieren