Verhaltenseffekte mobilitätsrelevanter Einschränkungen im Alltag.

Veronika Friedl

Research output: ThesisMaster's Thesis

Abstract

Mobil zu sein, ein wichtiges Kriterium in der Bewältigung des Alltags, ist keine Selbstverständlichkeit mehr, sondern kann zu einer zwingenden Erfordernis werden. Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass mit Einschränkungen in der Mobilität ein Zwang verbunden ist, der Menschen zu einem bestimmten Verkehrshandeln veranlasst. Es ist davon auszugehen, dass Zwangsmobilität bei Personengruppen mit spezifischen Bedürfnissen besonders stark ausgeprägt ist. Das trifft zum Beispiel auf Personen mit zahlreichen Verpflichtungen (z.B. erwerbstätige Frauen mit Familie) oder auf ältere Personen zu, die in ihrer körperlichen Beweglichkeit zwar eingeschränkt sind, dennoch möglichst lange selbstständig mobil bleiben wollen. Unter diesen Gesichtspunkten wird in der vorliegenden Arbeit ein umfassender Überblick über verschiedene Formen von subjektiv und objektiv gegebenen Mobilitätszwängen für zwei Zielgruppen gegeben, nämlich die Gruppe von alleinlebenden SeniorInnen und die Gruppe von AlleinerzieherInnen. Dies erfolgt aufbauend auf Theorien zur Verkehrsnachfrage unter Einsatz von quantitativ-statistischen und qualitativ-interpretativen Methoden. Auf der einen Seite legen statistische Auswertungen der oberösterreichischen Verkehrserhebung und auf der anderen Seite je zwei Fokusgruppeninterviews die Basis für eine kombinierte Betrachtung der Mobilitätszwänge für beide Zielgruppen. Die Hauptergebnisse der Analysen zeigen, dass die Zwänge, die den Bestrebungen beider Zielgruppen im Weg stehen, von äußeren Einschränkungen, wie der (mangelnden) Verfügbarkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln und der als unzureichend empfundenen Ausstattung derselben, hin bis zu subjektiven Vorbehalten reichen, wie der Hemmung, fremde Hilfe beim Benützen der Verkehrsmittel in Anspruch zu nehmen oder von anderen VerkehrsteilnehmerInnen rücksichtslos behandelt zu werden. Beide Arten von Zwängen beeinträchtigen gleichermaßen die Mobilität, sei es durch die weitgehende Vermeidung außerhäuslicher Aktivitäten oder durch die Vermeidung bestimmter Verkehrsmittel oder bestimmter Fahrtziele.
Original languageGerman
Awarding Institution
  • University of Vienna
Supervisors/Advisors
  • Millonig, Alexandra, Supervisor
Publication statusPublished - 2012

Research Field

  • Former Research Field - Mobility Systems

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